Was bedeuten ecosocial und ego?

  1. ecosocial

Ökologie ist die Lehre von den Wechselbeziehungen zwischen den Lebewesen und ihrer Umwelt. Hier bezieht sich “eco“ (von ecological aus dem Englischen) auf die Gesamtheit der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen. „Social“ ist ein Bestandteil von „eco“ und steht für die zwischenmenschlichen Beziehungen. “ecosocial“ steht für die Beziehung eines Individuums zu seinen ökologischen Lebensgrundlagen und für seine zwischenmenschlichen Beziehungen sowie deren Qualität.

  1. ego

Das „Ego“ ist ein Synonym für das „Ich“.

Der Mensch ist sowohl Individuum als auch soziales Wesen. Das heißt, er ist mehr oder weniger egoistisch und altruistisch, autonom und verbunden, selbstbestimmt und fremdbestimmt. Er birgt sowohl männliche als auch weibliche Elemente in sich. Er ist mehr oder weniger rational und emotional, bewusst und unbewusst, Geist und Körper, materiell und immateriell, realistisch und visionär usw.

Für die meisten Menschen scheinen sich diese gegensätzlichen Eigenschaften einander auszuschließen. Tatsächlich jedoch, braucht der Mensch, um etwas definieren zu können, immer die Erfahrung des Gegenteils als Referenzpunkt. Er braucht beispielweise schwarz, um weiß als weiß oder den Tag, um die Nacht als Nacht erkennen zu können … Das Ego braucht den Selbstbezug, um seine soziale und ökologische Umwelt als solche erkennen und seine Beziehungen definieren zu können. Umgekehrt braucht es auch seine Außenwelt, um das eigene Ich erkennen und spürbar erfahren zu können. Um auf eine gesunde Art und Weise sozial sein zu können, muss das Ich also die Erfahrung vom „egoistisch sein“ gemacht haben.

  1. the ecosocial ego

Das Ego und seine Beziehung mit sich selbst¹

Ein ecosocial ego ist ein Ich, das seine (o.g.) Gegensätze als zusammengehörig empfindet beziehungsweise empfinden lernt und sie in sich vereint. Es erkennt den Wert aller Teile seines Selbst, gerade auch der Teile, die üblicherweise negativ bewertet und abgelehnt werden. So lernt es, mehr Wertschätzung für die Vielfalt der eigenen Emotionen, Gedanken, Bedürfnisse, Eigenschaften, Wertvorstellungen und Verhaltensweisen zu empfinden und dadurch sein Selbstwertgefühl zu steigern. Ein ecosocial ego ist ein emotional zufriedenes und körperlich gesundes Ich. Es lernt, sich immer mehr zu lieben – bis hin zur vollständigen Liebe. Die Beziehung mit sich selbst bildet die Basis für zwischenmenschliche Beziehungen und die Beziehungen zur ökologischen Umwelt.

Das Ego und seine Beziehung zum Ganzen

Je achtsamer und wertschätzender ein ecosocial ego mit sich selbst umgeht, umso mehr fühlt, denkt und handelt es ökologisch und sozial gerecht. Durch seine befriedete Innenwelt lebt es authentisch² im Einklang mit seiner ökologischen und sozialen Umwelt und deren Bedürfnissen. Außerdem ist es sich der Wechselbeziehungen mit seiner ökologischen und sozialen Umwelt als Grundvoraussetzung für die eigene Existenz bewusst und spürt dies auch. Gleichzeitig begreift und empfindet es sich als gleichwertigen Teil des Ganzen. Es fühlt sich mit dem Ganzen verbunden und darin eingebettet.

Für die Führungskraft bedeutet dies beispielsweise, sich als gleichwertigen Teil eines Teams empfinden zu lernen und so auch das Team wertschätzen zu können.

Ein ecosocial ego entwickelt aus sich selbst heraus Orientierung, Ideen und Realisierungsmöglichkeiten und fällt Entscheidungen mit einem sicheren Gefühl. Denn, es ist sich gewiss, dass die für ihn passenden Lösungen in ihm selbst liegen und dass diese für seine ökologische und soziale Umwelt gleichermaßen stimmig sind.

¹ „Knowing others is intelligence; knowing yourself is true wisdom. Mastering others is strength; mastering yourself is true power“ (Laotse, 6. Jh. v. Chr.).

² Also nicht aus Pflicht- oder Schuldgefühlen heraus, wie „Ich sollte …“ oder „Ich müsste …“, nicht aufgesetzt oder mittels dauerhafter Selbstkontrolle und -disziplin, sondern aus einem „Ich bin“ und „Ich will“ heraus.

why ego?

In dem Maße, wie das eigene Ego bewusst erfahren, angenommen und geliebt wird, kann mensch wachsen, reifen und sich selbst verwirklichen. Ein von sich selbst akzeptiertes Ego ist ein gesundes Ego. Ein gesundes Ego ist die Grundvoraussetzung für Zufriedenheit mit sich selbst und für gesunde Beziehungen zur eigenen Umwelt. mehr...

why change?

Warum soll ich mich verändern?!? Soll er sich doch verändern! Ich bin o.k., so wie ich bin!“ 
Sich selbst einerseits in Ordnung zu finden und andererseits zu verändern, wirkt auf den ersten Blick gegensätzlich. Es muss sich jedoch nicht gegenseitig ausschließen. Im Gegenteil.
 mehr...

why emotions?

Ich fühle, also bin ich.“ Dieser Satz stammt vom Neurowissenschaftler António R. Damásio und seinem gleichnamigen Buch über die Entschlüsselung des menschlichen Bewusstseins. mehr...